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Zeitraum unserer Reise: 08.12.2008 bis 8.1.2009,
Individualreise mit Rucksack
Hier einige praktische Reiseinfos zu verschiedenen Themen:
Sicherheit
Die Menschen in Ghana sind freundlich und hilfsbereit, freuen sich fast immer über ein nettes Gespräch mit Besuchern. Wir haben uns im ganzen Land absolut sicher gefühlt. Überfälle oder Gewalt gegen Touristen gibt es praktisch nicht. Nachts am Strand sollte man besser vorsichtig sein und möglichst keine Wertsachen mit sich rumschleppen. Es gibt auch einige Orte, wo man auf Touristen nicht ganz so gut zu sprechen ist. Vorsicht auch am Fischerhafen in Accra, in der Nähe des Fort mit dem Gefängnis. In dichtem Gedränge und auf Märkten auf die Wertsachen aufpassen, Portemonnaie nicht gerade in die Handtasche...
Reiseorganisation
Bei einer selbstorganisierten Reise ist der Vorteil die freie und spontane Programmgestaltung sowie authentisches Erleben von Land und Leuten. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass nicht alle Ziele einfach und jederzeit zu erreichen sind. Oft gibt es Wartezeiten an Busbahnhöfen. Ein Buschtaxi oder Trotro fährt eben erst dann los, wenn es voll ist. Man hat auch nicht ständig einen Guide an der Seite sondern muss sich selber kümmern. Es sind oft gerade diese Situationen, die das Leben in Afrika ausmachen und dem Reisenden viele schöne Kontakte bescheren. Wenn man ein klein wenig mehr Zeit mitbringt, ist man auch nicht darauf angewiesen, ständig eigene Fahrzeuge mieten zu müssen. Daher ist der finanzielle Aufwand einer selbstorganisierten Reise nicht grösser als bei einer Gruppenreise (eher geringer).
Eine Gruppenreise eignet sich für Besucher, die sich nicht 100% ig auf Afrika "einlassen" wollen, die in kurzer Zeit möglichst viele Ziele erreichen wollen ohne sich um die Logistik kümmern zu müssen. Man sollte dabei nicht die Erwartung haben, richtig tief in Afrika einzutauchen. Es gibt gute Reiseveranstalter in Deutschland, aber auch vor Ort. Unbedingt auf einen guten Guide achten, der sein Revier kennt und die richtige Sprache spricht.
Guides
Guides sind nach meiner Erfahrung nur selten notwendig. In der Regel dann, wenn man heilige Stätten besucht, wo man ohne Guide schnell etwas falsch macht und nicht die Hintergründe wirklich versteht. Oder immer dann, wenn man ohne Guide keine Chance hat, den richtigen Weg zu finden, z.B. tief im Dschungel. Unbedingt Guides aus der jeweiligen Gegend nehmen, die wirklich Sprach-, Kultur- und Ortskenntnisse haben. Es gibt hervorragend ausgebildete Guides mit viel Erfahrung, aber leider auch die ganz jungen Möchtegern-Guides, von denen man an vielen Orten genervt wird.
Meistens kommt man prima ohne klar und hat auf diese Weise einen viel direkteren Kontakt zu den Menschen, Englisch in Ghana und Französisch in Burkina Faso vorausgesetzt. Hinzu kommt der Vorteil, dass man so die gewählten Ziele selber "entdecken" kann.
Zeitplanung
Bei einem Aufenthalt von 1 Woche reicht es höchstens für einige Highlights, z.B. Accra, Cape Coast und Kumasi. Wir waren insgesamt 2 Wochen in Ghana unterwegs, allerdings überland von Burkina Faso kommend und auch wieder dorthin zurück. Die gesamte Reiseroute verlief wie folgt:
Ouagadougo - Po - Bolgatanga - Tamale* - Bimbila - Kadjebi - Hohoe - Kpandu* - Accra - Kokrobite - Cape Coast - Kakum National Park* - Kumasi - Lake Bosumtwi* - Wa - Tamale* - Bobo Dioulasso - Banfora - Bobo Dioulasso - Segou - Bamako ( * ohne Übernachtung)
Hier gehts zur
Karte Westafrika mit einer Übersicht unserer gesamten Tour (gelbe Linie).
Mehr Zeit in Ghana zu verbringen ist gar kein Problem. Es gibt an der Küste viel zu sehen, nicht nur alte Sklavenburgen. Ghana hat tolle Strände, tropischen Regenwald, quirlige Märkte und auch die Savannenlandschaft im Norden hat ihren eigenen Charme. Die Gegend östlich vom Lake Volta hat landschaftlich sehr viel zu bieten. Für die schlechten Strassen in dieser Region besser etwas mehr Zeit einplanen...
Zahlungsmittel / Kosten
Die Währung in Ghana ist der Cedi. Der Wechselkurs zum Euro zum Zeitpunkt unserer Reise: 1 Euro = 1,50 Cedi.
Andere Fremdwährungen (wie z.B. US$) sind nicht erforderlich. Reiseschecks habe ich nur für den allergrössten Notfall dabei, ansonsten ist das Einlösen immer ein ziemlich umständlicher Prozess, da Banken nie da sind, wo man sie gerade braucht und im Zweifelsfall gerade geschlossen sind...
Kreditkarten werden kaum akzeptiert, aber man kann mit VISA Card an vielen Orten am Geldautomat Geld bekommen.
Preise in Ghana (Stand Dez 2009, alle Preise in Cedi)
Transport (immer inkl. 1 Rucksack)
Kumasi - Wa: 12,50 (grosser Bus, aircon)
Taxifahrt in Kumasi: 2,00 - 4,00
Trotro Kumasi - Kuntanasi: 0,45 (von dort weiter zum Lake Bosumtwe)
Übernachtung:
- Doppelzimmer: 5,00 Cedi (Kokrobite) - 18,00 Cedi (Accra)
Essen/Trinken:
- 1,5 Liter Mineralwasser: 0,80 - 1,00
- 625 ml Star Beer: 1,10 - 1,80
- 3-5 Bananen: 0,20
- Grillspiesse Beef: 0,50 - 1,00
- Tee mit Milch und Zucker: 0,60
- Frühstück (Tee, Brot, Omelett): 1,50
- Coca Cola 300 ml: 0,40 - 0,60
- Abendessen Restaurant: 3,00 - 7,00
- Wasser 500 ml Plastikbeutel: 0,10
- gekochtes Ei: 0,20
- Apfel: 0,50
- Orangen geschält: 3 Stück 0,20
- Oats mit Milch und Zucker: 0,60
- Internet 1h: 0,60
Sprache
In Ghana ist Englisch Amtssprache, daher sollte es hier keine Probleme geben.
In Burkina Faso kommt man mit Englisch nicht sehr weit, und auch nur bei sehr wenigen Leuten, die mit Touristen zu tun haben. Wenigstens ein paar Vokabeln vom Schulfranzösisch sollte man wieder aktivieren. Wer richtig Französisch spricht hat deutliche Vorteile. Alle Schilder (Strasse, Geschäfte etc.) sind auf Französisch. Vom kleinen Kind bis zum alten Greis kann man sich mit jedem unterhalten, das wertet die Reise deutlich auf.
Reiseausrüstung
- Moskitonetz mit einer Schnur zur Befestigung (Ein paar Nägel und Schrauben im Gepäck sind hilfreich)
- Taschenlampe
- warme Jacke ( nachts kann es im Norden sehr kühl werden)
- kleiner Schlafsack für Übernachtungen im Freien / auf dem Boot. Mit etwas Glück bekommt man aber auch eine warme Decke.
Stromspannung
In den größeren Städten 230 Volt Wechselstrom, 50 Hz; Es kommt häufig zu Stromausfällen.
Telefon
Die Vorwahl von Deutschland nach Ghana ist 00233. Die Vorwahl von Burkina Faso ist 00226. Nach Deutschland wählt man 0049.
Mobilfunk
Jeder in Afrika hat heute ein Handy, daher ist es praktisch auch eins dabei zu haben, z.B. für Verabredungen. SMS aus dem Ausland sind meist NICHT in Ghana bei mir angekommen.
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Reisetips (einige Empfehlungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Bolgatanga:
- Unterkunft: Nsamiri Guesthouse (DZ 8 Cedi, ruhiger Innenhof, Nahe der Hauptstrasse)
- Essen: Restaurant "Good Taste"
Hohoe:
Geduld Hotel. Die ruhige Lage ist sehr schön. Ins Stadtzentrum läuft man ca. 10 bis 15 min. Doppelzimmer mit aircon 17 Cedi. Restaurant und Bar. Die Besitzerin hat viele Jahre in Deutschland gelebt, das merkt man am guten Service und der Einrichtung.
Kokrobite:
Direkt neben dem bekannten Big Milly's hat Damien aus Australien sein "Bah'doosh" eröffnet. Es gab erst 2 Zimmer, also evtl. vorher mal nachfragen. Jeden Tag ein leckeres Gericht, Beach-Bar, toller Strand, absolut zu empfehlen. Hier ist der Link zur Website. Damien hat auch eine Seite in facebook.
Reiseführer
Jojo Cobbinah: Ghana (deutsch) Peter Meyer Verlag, 29,95 Euro, ISBN-10: 3898591107. Sehr ausführlich, gut für die Vorbereitung geeignet. Unterwegs nicht immer so praktisch, da Infos oft im Text etwas versteckt sind. Generell etwas schönfärberisch...
Lonely Planet: Westafrica (engl.): das Ghana-Kapitel ist nicht sehr ausführlich, aber eben ein Lonely Planet, die wissen, worauf es beim Reisen ankommt.
Bradt Travel Guide Ghana von Philip Briggs (engl.) 17,60 Euro, ISBN-10: 1841622052, hatten wir nicht dabei, die Mali-Ausgabe war aber sehr gut.
Fotografieren
Ghana bietet zahlreiche traumhafte Motive, Menschen machen einen Großteil davon aus. Aber die meisten Leute sind eher kamerascheu und lassen sich nicht gerne einfach so ablichten. Wer nicht nur Landschaften aufnehmen will, wird dies sehr schnell merken. Wer einfach draufhält, macht sich keine Freunde und wird oft mit wegrennenden Kindern oder wütenden Erwachsenen konfrontiert sein.
Als Grundregel gilt auch hier: Bei Personenaufnahmen immer vorher fragen, besonders natürlich bei Portraits. Die Mühe lohnt sich, weil die Massenszenen oder die unauffälligen Schnappschüsse aus der Hüfte werden oft nicht so gut wie gewünscht.
Manchmal verlangen die Menschen Geld für Fotos. Das lehne ich meistens ab. Besser erst ein bischen smalltalk und dann freundlich fragen. Wenn sie immer noch unsicher sind oder zögern, hilft oft ein kleines cadeau... Viele Menschen denken, dass die Fotos für eine Reportage in einer Zeitung gemacht werden. Daher immer erklären, dass es sich nur um ein ganz privates Souvenir handelt. Kinder sind neugierig. Wenn sie sich oder die Freunde auf dem Display sehen, wollen sie meist gleich noch ein Foto...
Für Digitalkameras unbedingt ein oder zwei Sätze Ersatzakkus mitnehmen. Es gibt nicht überall Strom und manchmal nur abends solange der Generator läuft.
Übrigens: Die Fotos auf der Website sind mit einer kompakten Digitalen entstanden, meiner kleinen Nikon P50. In vielen Situationen war sie schnell zur Hand (meist am Gürtel getragen) und man kann zur Not auch einhändig oder unauffällig zur Seite fotografieren.
Einreisebestimmungen
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Ghana ein gültiges Visum, das bei einer malischen Auslandsvertretung in Deutschland beantragt werden muss. Hierzu wird unter anderem ein bei Einreise mindestens noch 6 Monate gültiger Reisepass benötigt.
Ein Visum für 3 Monate kostet 50 Euro (Ich habe es mir in der Botschaft in Burkina Faso besorgt, dort kostet es umgerechnet nur die Hälfte!).
Botschaft Ghana in Deutschland
Stavanger Strasse 17
10439 Berlin
Telefon: 030-547149-0
Web: www.ghanaemberlin.de
Fax: 030-4467063 oder 030-5471 4961
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Vokabeln französisch
Nicht immer hilft das Wörterbuch weiter, einige Begriffe haben in Burkina Faso auch eine etwas andere Bedeutung.
- boisson, sucrerie: süsses Erfrischungsgetränk, Cola etc.
- faire une pose: ein Foto machen
- jetons: Geld, Münzen
- pisser: jemanden bestechen (mit Geld)
- pousser: begleiten
- rester: wohnen
- sortir: ins Ausland gehen, auswandern
- tourner: umhergehen, reisen
- pieces: Ausweispapiere
- Maquis: Kleine Bierbar, gibt’s an jeder Straßenecke. Dort trifft man die Einheimischen
- taxi-brousse / sept-place: Peugeot-Kombi, fährt erst los, wenn sich 7 bis 9 Passagiere
gefunden haben, es können auch schon mal mehr werden in Mali
- baché: Peugeot-Pickup, s.o. 15-20 Passagiere
- toubabou: Wort für Weißer
- coca: Coca Cola
- cadeau: kleines Geschenk, in allen Lebenslagen wichtig, gehört zum Lebenskonzept in Mali. Nicht jeder, der danach fragt ist korrupt oder ein Bettler...
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